Die Idee, Röntgenstrahlung therapeutisch einzusetzen geht auf Georg Clemens Perthes ( 1869 – 1927) zurück. Bereits kurz nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen Ende des 19. Jhd. stellte er die ersten strahlentherapeutischen Effekte der ionisierenden Strahlung zunächst bei Karzinomen, dann aber auch bei Entzündungen fest. Was zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch nicht als gezielter therapeutischer Ansatz geplant war, etablierte sich Anfang des 20. Jhd. rasch als probates Therapieverfahren bei Entzündungen und degenerativen Gelenksveränderungen (Gauß C.J., 1912, Glauner R., 1940). Die erste große Untersuchung führte Staunig im Jahr 1925 an 400 Patienten mit Arthrose durch und erreichte eine Besserung bei 87% der Patienten. Im Verlauf wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, die dieses Ergebnis bestätigen konnten.
Inzwischen wurden zahllose Untersuchungen zur Auswirkung und Dosierung des Therapieverfahrens durchgeführt. Wenn man sich damit befasst und das Risiko/Nutzen- Verhältnisses betrachtet, ist der geringe Einsatz des Therapieverfahrens nicht nachvollziehbar.
Klinische Ergebnisse:
Die klinischen Ergebnisse der Entzündungsbestrahlung wurden im Laufe der bereits über einhundert jährigen Geschichte dieser Therapieform vermutlich ausführlicher untersucht, als viele andere Behandlungsmethoden. Die Quote der Patienten, die durch die Behandlung eine deutliche Besserung oder sogar Schmerzfreiheit erfahren, ist sehr hoch. Bevor man sich nebenwirkungsträchtigeren oder gar operativen Behandlungsmethoden zuwendet oder bei den oben genannten Krankheitsbildern manchmal der gewünschte Therapieerfolg ausbleibt, könnte die Röntgentiefenbestrahlung zum beabsichtigten Erfolg beitragen.